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Autoversicherung und Autorennen

Autoversicherung und Autorennen – Risiken, Kosten und rechtliche Folgen

Der Traum vieler Autofahrer ist es, einmal mit voller Geschwindigkeit über die Rennstrecke zu jagen. Doch was im Motorsport faszinierend wirkt, kann im Straßenverkehr schwerwiegende Konsequenzen haben. Autorennen auf öffentlichen Straßen sind nicht nur gefährlich, sondern auch für die Autoversicherung hochproblematisch. In diesem Ratgeber beleuchten wir umfassend, welche Risiken bestehen, wie Versicherungen reagieren und welche rechtlichen Folgen drohen.

Albert Wellerdt | Partner

Autorennen im Straßenverkehr: Definition und Abgrenzung

Unter illegalen Autorennen versteht man Wettbewerbe, bei denen sich Fahrer mit ihren Fahrzeugen auf öffentlichen Straßen messen. Dabei kann es sich sowohl um spontane „Rennen aus der Laune heraus“ als auch um organisierte Wettrennen handeln.

Wichtig: Bereits das gegenseitige Beschleunigen zweier Fahrzeuge kann rechtlich als Autorennen eingestuft werden, auch wenn keine offizielle Organisation oder Absprachen bestehen.

Kundenstimmen

Das sagen unsere Kunden

Versicherungsrechtliche Folgen bei Autorennen

Kfz-Haftpflichtversicherung

Die Haftpflichtversicherung übernimmt im Normalfall die Kosten für Schäden, die einem Dritten durch das eigene Fahrzeug entstehen.

Bei Autorennen gilt jedoch:

  • Regressanspruch: Der Versicherer kann bis zu 5.000 € vom Fahrer zurückfordern
  • Ausschluss der Leistungspflicht: Schäden, die durch verbotene Rennen entstehen, können von der Versicherung ganz oder teilweise abgelehnt werden

Vollkasko- und Teilkaskoversicherung

Noch gravierender sind die Folgen für den eigenen Fahrzeugschaden:

  • Reguläre Vollkasko-Leistungen entfallen, da es sich um eine grob fahrlässige Handlung handelt
  • Die Versicherung verweigert die Schadensübernahme komplett
  • Der Fahrzeughalter bleibt auf sämtlichen Reparaturkosten sitzen

Strafrechtliche Konsequenzen

Seit der Gesetzesverschärfung (§315d StGB) werden illegale Autorennen deutlich härter sanktioniert. Folgende Strafen sind möglich:

  • Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu 2 Jahren (bei gefährlichen Situationen bis zu 10 Jahren)
  • Führerscheinentzug und Sperre für die Neuerteilung
  • Einzug des Fahrzeugs bei besonders schweren Fällen

Diese Maßnahmen verdeutlichen, dass Autorennen keine Bagatelle sind, sondern als Straftat gelten.

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Unterschied: Legal auf der Rennstrecke fahren

Im Gegensatz dazu sind Rennstrecken-Events oder Fahrsicherheitstrainings legal und sogar versicherbar, sofern es sich um keine Wettbewerbe mit Zeitmessung handelt.


Beispiele:

  • Fahrsicherheitstrainings von Automobilclubs
  • Trackdays ohne Wertung

Hier sollten Fahrer vorab prüfen, ob ihre Kaskoversicherung Schäden auf abgesperrten Strecken mitversichert oder eine spezielle Zusatzpolice notwendig ist.

Kosten und wirtschaftliche Risiken

Die finanziellen Folgen illegaler Autorennen können existenzbedrohend sein:

  • Reparaturkosten für das eigene Fahrzeug (oft mehrere tausend Euro)
  • Schadensersatzforderungen Dritter (z. B. verletzte Personen, Sachschäden)
  • Rückstufung in der Versicherung mit erheblich höheren Beiträgen
  • Rechtsanwalts- und Gerichtskosten im Strafverfahren

Prävention und Alternativen

Legale Alternativen

  • Teilnahme an Motorsport-Events auf Rennstrecken
  • Buchung von Fahrtrainings für sicheres Verhalten im Grenzbereich
  • Simulatoren und E-Sports-Racing als ungefährliche Adrenalinquelle

Aufklärung und Bewusstsein

  • Es ist entscheidend, jungen Fahrern früh klarzumachen, dass illegale Rennen nicht nur den Führerschein, sondern auch die finanzielle Existenz kosten können.

Fazit

Autorennen im Straßenverkehr sind ein massives Risiko, sowohl rechtlich als auch finanziell. Wer sich darauf einlässt, verliert im schlimmsten Fall nicht nur sein Auto und seine Fahrerlaubnis, sondern auch seine Freiheit.


Legale Alternativen wie Rennstrecken-Events bieten denselben Nervenkitzel, jedoch ohne die zerstörerischen Konsequenzen.